Die Couch der 3c

Alles begann damit, dass wir mit unserem Lehrer Herrn Gumpenberger am Anfang des Schuljahres besprochen haben was wir dieses Jahr machen wollen. Es kamen Vorschläge wie ein Longboard, ein Gehstock…..ja wirklich ein GEHSTOCK, aber es kamen auch coole umsetzbare Vorschläge wie ein Flipperautomat und eine Couch für die Klasse. Das hat allen gefallen! Also fingen wir an zu überlegen: Wie soll sie aussehen? Was brauchen wir? Wie sind die Maße und vieles mehr von dem man dachte, dass man nie über so etwas nachdenken muss.
Am Anfang war’s mal einfach: Wo soll sie hin und wie lang, wie hoch und wie breit soll sie sein. Die Frage wohin war schnell geklärt: In unsere Klasse, den Raum 116, an die längste Mauer. Somit war die Frage wie lang auch schon geregelt, die Couch soll 3,80 m lang werden und die Breite ließ sich schnell abschätzen denn ein Fluchtweg musste freibleiben. Bei der Höhe allerdings grübelten wir lange bis wir den Entschluss fassten sie in etwa so hoch zu machen wie einen gewöhnlichen Schulsessel. Wieder eine Frage erledigt.
Als nächstes fertigten wir aus Ton und Styrodur verschiedenste Entwürfe der Couch, einigten uns nach einer längeren Diskussion auf ein Modell und begannen, einen möglichst genauen Plan der Couch zu zeichnen. Das war leichter gesagt als getan. Nach ca. 6 Werkstunden war er vollbracht, der perfekte Plan. Felix Hofer, der Chef-Zeichner, hatte hier alle Hände voll zu tun. Immer wieder mussten wir Maße neu berechnen, genau überlegen und ein paar Adaptierungen machen. So waren zum Beispiel ausklappbare Armlehnen geplant, die wir leider wegen zu hohem Aufwand wieder abschaffen mussten. Und für alle restlichen Schwierigkeiten tüftelten und grübelten wir bis die perfekte Lösung gefunden hatte.
Der nächste Schritt war einfach, dachten wir zumindest. Die Materialbesorgung. Woher bekommen wir unser Holz, den Stoff, usw.? Dafür stellten wir selbst das sogenannte Telefon-Team zusammen, das aus Alex Nemetz, David Hammer und Elisabeth Feik bestand. Die drei riefen über 100 verschiedene Firmen an und fragten immer ganz höflich ob sie Holz oder Stoffe sponsern könnte. Ziemlich am Ende hatten wir dann Glück: Das Bauzentrum Hannak. Diese Firma gab uns über 12 m2 Plattenmaterial aus Fichtenholz für den Bau unserer Couch.
Nach diesem Akt bauten wir ein Modell in der Größe 1 zu 2 um Probleme der Statik aus dem Weg zu räumen und Detaillösungen zu finden. Das ist gar nicht so einfach, denn man muss immer die Materialstärke mitrechnen, die Gesamtheit mitdenken und alles richtig und äußerst genau zusammenbauen. In diesem Prozess klärten wir Fragen wie wie viel wovon brauchen wir? Wie lauten die endgültigen Maße? Wie sparen wir Material? Aber für alles gibt es eine Antwort und jemand der so etwas gut kann. In unserem Fall waren es Daniel Fuhrtag, Felix Hofer, Tobias Lettner und Max Santer. Ihr Ergebnis konnte sich sehen lassen. Sie fertigten eine ziemlich detaillierte Materialliste mit ein- und dreidimensionalen Skizzen für den Zuschnitt! Ich muss schon sagen, die vier haben es echt gut gemacht, denn unser Sponsor kannte sich aus. Eine Woche später kam der große Lieferwagen mit unserem Holz an. Jeder von uns hatte ein Lächeln im Gesicht auch wenn es nicht so einfach war das ganze Holz in den 4 Stock zu bringen. Wir waren alle sehr ehrgeizig und wollten sofort anfangen zu bauen, was wir in der darauffolgenden Stunde auch taten. Anfangsschwierigkeiten gab es immer wieder aber nach gefühlten 137 Stunden waren schon erste Sitz-Tests vollbracht. Wir strahlten förmlich, denn Stunde für Stunde konnte man den Fortschritt und immer mehr Ähnlichkeiten mit einer Couch erkennen.
Nach all diesen vielen Arbeitsstunden kam ein weiterer Meilenstein. Wir mussten uns Gedanken machen wie und woher wir den Stoff für unsere Couch bekommen – die Schwierigkeit hierbei: Er muss gewissen Normen entsprechen und feuerfest sein. Das wird teuer, dachten wir. Da schoss uns eine Idee: WIR MACHEN EIN KUCHENBUFFET! Wir rannten zu unserem Direktor und fragten ihn ob es ok sei und er antwortete wirklich mit ja! Nach vier Tagen Buffet hatten wir um die 250 Euro beisammen, das musste reichen.
In der Zwischenzeit ging die Arbeit an der Couch weiter. Schrauben, schleifen, lackieren, Scharniere montieren, Platten zuschneiden, Schaumstoff anpassen usw. Anfang Juni nahm Herr Professor Gumpenberger dann Stoffproben für unsere Couch mit. Nach langem Diskutieren entschieden wir uns für ein schönes grau! Auch wenn wir dieses Jahr noch nicht ganz fertig geworden sind und es noch ein wenig dauern wird bis die Couch tatsächlich in der Klasse ist, arbeiten wir noch immer mit Elan weiter und freuen uns auf den großen Moment.
Elisabeth Feik 3c